Chevy Projekt: Teil 9 – Wenn der Postmann 2x klingelt…

Original Beitrag vom 04.09.2013

Hier in dieser Blogreihe möchte ich die Restauration meines 77er Chevrolet Caprice Coupe dokumetieren.

Soweit der Plan.

Vielleicht wird im Laufe dieses Blogs der ein oder andere denken: „WTF was macht der den da!?“ Demjenigen sei gesagt, dies ist mein erstes Projekt dieser Art und ich habe auch sonst keinerlei Hintergrund im Kfz Bereich. Ich bin quasi interessierter Laie und es ist „learning by doing“ angesagt, aber ich bin zuversichtlich und zum Glück nicht mit zwei linken Händen gestraft. 😀

 

Vier Wochen Später…

Was vier Wochen! Oh man, die Zeit rennt! Die vergangen vier Wochen habe ich, neben der Bestellung in den USA mit schleifen und grundieren verbracht. Der Rahmen ist zu 75% fertig, die Karosse etwa zu 30%. Die Bestellung in den USA hat auch fast reibungslos funktioniert, abgesehen von DHL und den Teilen die ich vergessen haben zu bestellen, aber dazu später mehr…


Schleifen und Grundieren

IMG_20130828_172815Ich habe damit begonnen den Rahmen, mit Hilfe von Drahtbürstenaufsätzen und CSD Scheiben für Bohrmaschiene und Winkelschleifer möglichst blank zu machen. Das ist ne Sauerei kann ich sagen! Der Rahmen ist zu großen Teilen mit einer Art Bitumen beschichtet. Ich kann nur davon abraten die Arbeit in kurzen Hosen zu machen wenn man auch nur über einen Ansatz von Beinbehaarung verfügt, spätestens wenn ans Waschen geht hat sich das mit den Haaren erledigt! 😡 Schon mal einen Kaugummi im Haar gehabt, nein? Glück gehabt!:D

IMG_20130828_172830Im Gegenzug ging das Zeug, sowie der meiste Rost problemlos vom Rahmen runter. Flächiger Rost in den Poren, der sich nicht entfernen ließ wurde mit Deox Rostumwandler behandelt und unzugängliche Spalten und Falze mit Owatrol Öl versiegelt.

Anschließend habe ich alles mit Brantho Korrux nitrofest RAL7032 grundiert.

IMG_20130904_112901Wenn der Rahmen dann später fertig grundiert ist wird er mit Brantho Korrux 3in1 Chassielack schwaz (RAL9005) lackiert.

Mit dem InnenRaum bzw. Unterboden wird genau so verfahren, nur das hier abschließend RAL3020, Verkehrsrot, lackiert wird. Ich verspreche mir von einem hell lackierten Unterboden das man später Korrosionsansätze gut erkennen und sofort reagieren kann kann.

IMG_20130904_112854Alle nicht Sichtbaren Flächen wurden/ werden der Einfachheit halber mit Pinsel und Rolle lackiert. Außen bekommt der Wagen natürlich eine richtige Lackierung via Pistole. 🙂

Wenn die Karosse fertig grundiert ist werden noch alle Flaze mit neuer Karosseriedichtmasse versehen.

Die Hohlräume in Rahmen und Karosserie werden später gespült und mit Wachs/ Fett, vermutlich Fluid Film oder Mike Sanders, geflutet.

IMG_20130904_112910Was die ganze Aktion so in die Länge zieht sind die Trockenpausen bei den Lackierarbeiten, ohne diese wäre ich schon doppelt so weit. 😀

So ganz ohne Probleme gings dann doch nicht von statten. Hier im Besonderen die Vorderachse. Erst musste ich mir einen Ausdrücker für die Kugelgelenke der Spurstangen besorgen, womit diese dann auch wunderbar zu lösen waren. Dann wollte ich das Traggelenk vom unteren Querlenker lösen…

Zur Erklärung, der Caprice hat ne Doppelquerlenker Achse vorne, zwischen den Querlenkern sitzen Stoßdämpfer und Feder. Auch hier benötigt man ein Werkzeug mit dem man den die Querlenker, nach dem Lösen der Schrauben quasi auseinander drücken kann. Original kostet das blöde Ding $130,-! Dabei ist das nur ne Gewindestange mit 2 Aufnahmen an jedem Ende. Da muß ich mir wohl was zum improvisieren besorgen.

Dann der Federspanner, hinten habe ich keinen benötigt da ich nach dem lösen der Upper Control Arms (Wie heißen die Dinger eigentlich auf deutsch, obere Längslenker?) und dem Ausbau der Stoßdämpfer den Rahmen anheben konnte und die Federn einfach raus gefallen sind. Naja wie auch immer, der Federspanner für vorne… Der erste hat nicht gepasst, mein Fehler, Mist bestellt und der 2. ist gestern erst gekommen. Konnte ihn zwar noch nicht testen, sieht aber gut aus. Damit nicht genug, bevor ich das ganze Gerödel da vorne abbauen kann müssen die Stoßdämpfer raus, die Dinger wehren sich allerdings hartnäckig! Die obere Mutter ist vergammelt und ich bekomme sie bisher nicht auf. Kriechöl nützt schon fast nix mehr da Mutter und Gewindestange fast zu einem Klumpen zusammen gerostet sind. Kurz hab ich über die Flex nachgedacht, Dämpfer kommen eh neu, aber ich komm vom Platz her nicht bei. Lösung ausstehend… 🙁

 

Trari Trara, die Post ist da!

IMG_20130904_112320Am 10.08.2013 habe ich bei Summitracing eine umfangreiche Bestellung aufgegeben, insgesamt $2030,- dazu kamen $820,-(:eek:!) Versand (Luftfracht) = $2850,-. Bezahlt wurde via Paypal mit Kreditkarte. Mit dem Paypal Umrechnungskurs wurden daraus dann 2170,-€, daruf kamen Zoll und MwSt. selbst ausgerechnet hatte ich 510,-€, der Zoll kam dann auf 495,-€. Da habe ich nicht schlecht gelegen. Macht zusammen 2680,-€ für den Großteil der benötigten Teile.

Die Lieferung ansich ging fix von statten. Da nicht alle Teile vorrätig waren ist die Bestellung erst am 28.08.2013, von Ohio aus, auf den Weg gegeangen. Am 29.08.2013 kam sie dann in Brüssel an und am 30.08.2013 in Frankfurt beim Zoll. Dann hat sich DHL gemeldet und wollte ne Zollnummer (EORI) zur Zollabwicklung haben. Hä wat is datt denn, hab ich dann gefragt. Ja die bräuchten sie um die Zollformalitäten zu erledigen und ich solle eine beim Zoll beantragen. Beim Zoll angerufen und nachgefragt, EORI Nummer braucht 3-4 Wochen bis zur Zuteilung aber warum ich die denn bräuchte. Ich, DHL, bla, bla, bla. Antwort von der sehr freundliche Zollbeamtin, ah DHL mal wieder, das machen die gerne, damit sie den Zoll für mich abwicken können um dann dafür Gebühren dafür in Rechnung zu stellen. Eine EORI Nummer braucht man nur als gewerblicher Importeur. Ich solle DHL sagen sie sollen unverzollt an mich liefern und dann könne ich Zoll und Steuern einfach an der Haustür beim Fahrer zahlen.

Das habe ich dann auch umgehend gemacht und heute morgen ist das Paket dann auch gekommen. Wenn ich den Sonntag abziehe hat das Paket 6 Tage von den USA bis zu mir gebraucht, davon 2 Tage von Ohio nach Frankfurt und dann nochmal 4 Tage für die 200km von Frankfurt bis zu mir, wobei es davon 2 Tage in Frankfurt rum gelegen hat. Am Zoll hats nicht gelegen, die Freigabe erfolgte schon am Ankunftstag. Das sieht man alles schön im Packet Tracking. 😀

 

Im einzelnen habe ich bestellt:

  • Bremssattel L+R
  • Bremsscheiben vorne
  • Bremsbeläge vorne
  • Air Spring Kit (ersetzt die Hi Jackers)
  • Fahrwerksgummis komplett
  • Stoßdämpfer V+H 1″ tiefer
  • Überholkit für die Trommelbremsen
  • Radbremszylinder
  • Bodymount Set PU
  • Thermostatgehäuse
  • Wasserpumpe
  • Grant Lenkradnabe
  • Grant Lenkrad
  • Hotschkiss Federn, 1″ tiefer
  • Türdichtungen
  • Kofferaumdichtung
  • Teppisch in Passform, rot
  • Motorlager
  • Getriebe Lager
  • Fächerkrümmer
  • Walker Endschalldämpfer R+L

 

Wie der ein oder andere aufmerksame Leser vielleicht bemerkt hat wird der Wagen nicht 100% original werden, allerdings auch kein „krasser Custom“. 1″ tiefer gehts beim Fahrwerk und ein Grant Lenkrad wird verbaut, dazu später noch ein Satz schöne Räder. Gut dem ein oder anderen Orginalitäts Fanatiker wirds sauer aufstoßen aber das ist mir egal. 😀

Was habe ich vergessen? Zum einen, das bereits im letzten Blog erwähnte „TV-Kabel“ (Kickdown) und die Beläge für die Trommeln hinten. 😡

Naja gut, eine Bestellung muß ich noch tätigen, für die Kleinigkeiten die Summit nicht im Programm hat, dann müssen die Sachen eben da mit, muß nur dran denken. 🙂

In diesem Sinne, viele Dank fürs lesen und bis zum nächsten mal.

Dann gibt auch wieder mehr Fotots vom Auto, hab vom schleifen und Lackieren irgendwie kaum welche…

2 thoughts on “Chevy Projekt: Teil 9 – Wenn der Postmann 2x klingelt…

Schreibe einen Kommentar zu Andre Sturm Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.